Hochtemperatur-Wärmepumpe: Die einfache Lösung für Altbauten? Schau mal

Hochtemperatur-Wärmepumpen bieten eine nachhaltige Lösung zur Modernisierung von Altbauten. Diese Systeme arbeiten effizient in ungedämmten Gebäuden und lassen sich nahtlos in bestehende Heizungen integrieren. Attraktive Förderungen und Hybridlösungen verbessern die Kosteneffizienz. Erfahren Sie, warum sie eine praktische Option für die energetische Sanierung von Altbauten darstellen.

Hochtemperatur-Wärmepumpe: Die einfache Lösung für Altbauten? Schau mal

Die energetische Sanierung von Altbauten ist eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität. Viele ältere Gebäude verfügen über ungedämmte Fassaden, einfach verglaste Fenster und veraltete Heizsysteme. Während Niedertemperatur-Wärmepumpen bei Neubauten mit Fußbodenheizungen effizient arbeiten, benötigen unsanierte Altbauten oft höhere Vorlauftemperaturen von 60 bis 70 Grad Celsius. Hier kommen Hochtemperatur-Wärmepumpen ins Spiel, die speziell für diese Anforderungen entwickelt wurden und eine nachhaltige Alternative zu Öl- und Gasheizungen darstellen können.

Hochtemperatur-Wärmepumpen in Altbau-Sanierung: Eine nachhaltige Lösung

Hochtemperatur-Wärmepumpen unterscheiden sich von herkömmlichen Modellen durch ihre Fähigkeit, Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad Celsius zu erreichen. Dies ermöglicht den Betrieb mit bestehenden Heizkörpern, ohne dass eine aufwendige Umrüstung auf Flächenheizungen erforderlich ist. Die Technologie nutzt spezielle Kältemittel und mehrstufige Verdichtungsprozesse, um auch bei niedrigen Außentemperaturen ausreichend Heizleistung zu erzeugen. Für Altbauten bedeutet dies eine praktikable Möglichkeit, auf erneuerbare Energien umzusteigen, ohne das gesamte Heizsystem erneuern zu müssen. Besonders in denkmalgeschützten Gebäuden, wo umfassende bauliche Veränderungen oft nicht möglich sind, bieten Hochtemperatur-Wärmepumpen eine sinnvolle Lösung zur CO2-Reduktion.

Vorteile und Effizienz von Hochtemperatur-Wärmepumpen

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschrieben, die das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu eingesetzter elektrischer Energie angibt. Während moderne Niedertemperatur-Wärmepumpen JAZ-Werte von 4 bis 5 erreichen können, liegen Hochtemperatur-Modelle typischerweise zwischen 2,5 und 3,5. Trotz der etwas geringeren Effizienz bieten sie deutliche Vorteile gegenüber fossilen Heizsystemen: Sie reduzieren den CO2-Ausstoß erheblich, sind wartungsarm und können mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben werden. Zudem entfallen Kosten für Schornsteinfeger, Öltankwartung oder Gasanschlüsse. Die Kombination mit einer Photovoltaikanlage erhöht die Wirtschaftlichkeit zusätzlich und macht Hausbesitzer unabhängiger von schwankenden Energiepreisen.

Kostenoptimierung durch Förderungen und Hybridlösungen

Die Anschaffungskosten für Hochtemperatur-Wärmepumpen liegen deutlich über denen konventioneller Heizsysteme, können aber durch staatliche Förderungen erheblich reduziert werden. In Deutschland unterstützt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Einbau von Wärmepumpen mit Zuschüssen von bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten. Besonders attraktiv sind Hybridlösungen, bei denen die Wärmepumpe mit einem bestehenden Gas- oder Ölkessel kombiniert wird. An milden Tagen übernimmt die Wärmepumpe die Heizlast effizient, während der fossile Brenner nur an besonders kalten Tagen zugeschaltet wird. Dies senkt die Investitionskosten, da eine kleinere Wärmepumpe ausreicht, und ermöglicht einen schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien. Die Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die bisherigen Heizkosten, die energetische Qualität des Gebäudes und die Höhe der Förderung.


Anbieter Modelltyp Vorlauftemperatur Geschätzte Kosten (inkl. Installation)
Viessmann Vitocal 200-A bis 70°C 25.000 - 35.000 Euro
Vaillant aroTherm plus bis 75°C 22.000 - 32.000 Euro
Daikin Altherma 3 H HT bis 70°C 24.000 - 34.000 Euro
Stiebel Eltron WPL-A Premium bis 65°C 20.000 - 30.000 Euro
Mitsubishi Electric Ecodan Zubadan bis 60°C 18.000 - 28.000 Euro

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.


Einsatzmöglichkeiten und Flexibilität

Hochtemperatur-Wärmepumpen eignen sich besonders für teilsanierte Altbauten, in denen bereits einige energetische Verbesserungen vorgenommen wurden, aber noch konventionelle Heizkörper vorhanden sind. Sie funktionieren mit verschiedenen Wärmequellen: Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am einfachsten zu installieren, während Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Systeme höhere Effizienz bieten, aber aufwendigere Erschließungsarbeiten erfordern. Die Flexibilität zeigt sich auch in der Möglichkeit, die Systeme für Warmwasserbereitung und Kühlung zu nutzen. Moderne Geräte verfügen über intelligente Steuerungen, die sich an Wetterprognosen und Strompreise anpassen können. Dies optimiert den Betrieb und senkt die laufenden Kosten. Für Mehrfamilienhäuser gibt es spezielle Kaskadenlösungen, bei denen mehrere Wärmepumpen gemeinsam betrieben werden.

Warum Sie mehr über Hochtemperatur-Wärmepumpen erfahren sollten

Die Entscheidung für ein neues Heizsystem ist langfristig und sollte gut informiert getroffen werden. Hochtemperatur-Wärmepumpen stellen eine zukunftsfähige Technologie dar, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Neue Kältemittel mit geringerem Treibhauspotenzial, verbesserte Kompressoren und intelligente Regelungstechnik erhöhen die Effizienz stetig. Zudem werden gesetzliche Rahmenbedingungen zunehmend strengere CO2-Grenzwerte vorschreiben, was fossile Heizsysteme unattraktiver macht. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten ermöglicht eine bessere Planung und Nutzung von Förderprogrammen. Fachkundige Energieberater können durch Vor-Ort-Analysen einschätzen, ob eine Hochtemperatur-Wärmepumpe für das jeweilige Gebäude geeignet ist und welche Maßnahmen die Effizienz zusätzlich steigern würden.

Hochtemperatur-Wärmepumpen bieten für viele Altbauten eine praktikable Lösung zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Sie verbinden die Vorteile erneuerbarer Energien mit der Nutzung bestehender Heizungsinfrastruktur. Während die Anschaffungskosten höher sind als bei konventionellen Systemen, machen staatliche Förderungen und langfristige Einsparungen bei den Betriebskosten die Technologie wirtschaftlich attraktiv. Die Entscheidung sollte jedoch individuell unter Berücksichtigung der Gebäudesituation, des Sanierungszustands und der persönlichen Anforderungen getroffen werden. Eine professionelle Beratung hilft, die optimale Lösung für den jeweiligen Altbau zu finden und die Potenziale dieser nachhaltigen Heiztechnologie voll auszuschöpfen.